Die Geschichte hinter „Endlich wieder Feia“

Albumcover "Endlich wieder Feia"

 Als ich mir im März 2021 ein „Unbekanntes Leben“ wünschte und die Zeilen „I renn und i renn doch i kumm nie au“ schrieb, war das Brennholz schon knapp, Anfang 2022 ging es dann tatsächlich zur Neige. Die Lead-Gitarre zu „Nur Mitanaunda“ spielte ich ein, als mein Körper so angespannt war, dass sich meine Finger ganz steif anfühlten. Ich litt an Angstzuständen und konnte ohne Medikamente nicht schlafen. „Ollas wird guad“ sagte ich mir zwei Monate später mantra-artig vor, dann schon in guten therapeutischen Händen aber noch nicht ganz so weit, dass ich es selbst glauben konnte. Ich war am Weg dazu wieder Vertrauen zu fassen, zum Einen in die Welt (es waren die ersten Kriegsmonate in der Ukraine) aber vor allem in mich selbst. Bei „Summa mit dir“ war ich dann immerhin soweit, dass ich dem Vertrauen eine Liebeserklärung machen konnte, obwohl ich den Song schrieb, als ich – deprimiert nach einer frustrierenden Nacht – Trost in der Natur suchte.

Im Laufe der Monate ging es langsam bergauf, ich lernte viel über mich selbst. Zum Beispiel, dass ich – entgegen meiner bisherigen Lebensweise – als Linkshänder geboren bin. Dass sich dadurch langfristig falsche Muster einschreiben, unter denen auch der Selbstwert leidet und die immer ein wenig bremsen, hab ich zwar irgendwie gespürt, aber nie benennen können. Nur mein Unterbewusstsein war mir da voraus, denn in der ersten Strophe von „Endlich wieder Feia“ hab ich im Juli 2022 ein inneres Streitgespräch über den Frust geführt, den mir all das beschert hat. Aber erst als das Album schon fertig war konnte ich das so richtig verstehen.

Heute bin ich froh, dass das alles aufgebrochen ist, so schwer es zwischenzeitlich auch war. Mir geht’s in vielen Bereichen besser als je zuvor, ich fühl mich viel mehr in meiner Mitte. Das Album spiegelt das find ich auch wider, drum bin ich auch sehr stolz drauf und freu mich, dass ich es endlich vorspielen kann <3